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ELEKTRODYNAMISCHE FRAGMENTIERUNG VON BETONABBRUCH
Bauabfälle machen weltweit den grössten Anteil vom gesamten Abfallaufkommen aus und bergen gleichzeitig das grösste brachliegende Recyclingpotenzial. Betonabbruch wiederum wird in naher Zukunft mehr als 50% der Bauabfälle ausmachen und ist gut wiederzuverwerten. Bisher wird dieses Potenzial zu wenig genutzt und dort wo rezykliert wird, findet ein Downcycling statt, da das Sekundärmaterial meist minderwertig ist.
Doch wieso soll Beton überhaupt rezykliert werden? Neben einer Reduktion des benötigten Deponieraums können primäre Ressourcen wie Sand, Kies und Metalle (aus Armierungen) geschont werden. Um einer Kreislaufwirtschaft einen Schritt näher zu kommen, führt angesichts der immensen Mengen nichts an einem Recycling von Beton vorbei. Auch die gesetzlichen Vorlagen werden sich in naher Zukunft ändern und eine verbesserte Sortierung, Aufbereitung und Wiederverwendung vorschreiben. Bereits heute zeigt sich eine deutliche Tendenz, wonach Länder mit geringen Kies- und Gesteinslagerstätten auf einen nahezu geschlossenen Kreislauf setzen.
Mithilfe von elektrodynamischer Fragmentierung (EDF) kann Beton mit minimalem Qualitätsverlust in seine Bestandteile zerlegt werden. EDF spaltet heterogene Stoffe wie zum Beispiel Beton durch elektrische Hochspannungsimpulse entlang ihrer Phasengrenzen auf. Das Ergebnis sind saubere Gesteinsfraktionen verschiedener Grössenklassen, Sand und Bruchstücke bzw. Mehl des Zementsteins.
In diesem Projekt wird untersucht, wie die aus dem Betonabbruch mit EDF gewonnenen Fraktionen möglichst hochwertig und vollständig wiederverwertet werden können. Die bautechnischen Eigenschaften von Recyclingbeton aus Material der elektrodynamischen Fragmentierung werden mit herkömmlichem Recyclingbeton und primärem Beton verschiedener Güteklassen verglichen. Eigene Versuche und Angaben in der Literatur zeigen, dass eine gleichwertige Verwertung der Gesteinsfraktionen und ein sinnvoller Einsatz des Zementsteins in der Neuproduktion von Zement möglich sind. Darüber hinaus wird in diesem Projekt mit einer Wirtschaftlichkeitsanalyse abgeschätzt, ob und ab wann eine grosstechnische EDF-Recyclinganlage für Betonabbruch betrieben werden kann.
PROJEKTLEITUNG
Projekte. Dr. Martin Streicher-Porte
Hochschule für Technik
PROJEKTFAKTEN
BETEILIGTE HOCHSCHULEN
Hochschule für Technik, FHNW
PROJEKTLEITENDE
IM FOKUS
Hochschule für Technik
Prof. Dr. Martin Streicher-Porte